Laibach am 9te Jully ‘836. 

Liebe beste Frau Tochter ! und Herr Schwiegersohn !

Ihr schätzbares Schreiben ddto Wien von 5 dies hatt mir die Traurige Lage geschieldert \ in welcher Sie sich beide in dem Baade die letztern Tage befunden haben \ als kein briefhen von mir erfolgte \ allein ich bin einiger massen ihre gefüchrt worden \ nach dem die abreise nicht gantz fastgesezt wahr\ so gar beygesezt worden ist \ wen kein brief erfolgt \ so geschieht die abreise schon am 29te Juni \ etc. … das auch in Wien keine Tröstung zufünden wahr, und nuhr der Brief der frau v Hermman noch geherigen Trost und beruhigung gab \ wahr noch glück. – (D)aß aber die traurigen Verhältnüsse in Wien einen so hochen gerade sind \ wie man selbe von mereren Seitten vernimt \ ist leider ein höchst trauriger zustand \ Gott wohle gnädigste baldige abhielfe leisten \

Liebe beste theuere Josephine, ich muß Dich würklich herzlich betauern wegen deinen zu grossen Sorgen, mit welchen Du dich überladen befündest \ Es ist wahr man kann nicht über Jeden gegenstand, gantz Sorgenlos bleyben \ weillen mit so manichen grösseren Umsicht, zu viele falle

eintröten775 könten \ die höch Unangenem und schmerzlich sein könten \ als der Verlurst der gutten Freündin Fabrioti; allein der Verniftige776 Mensch muß sich imerhin nuhr der götlichen fügungen getröst und Standhaft zu ergeben wiessen \ ohne dessen Viellen und fiegung geschieht nichts \ muß unser feste glaube und Trost sein \ //2

Beste Josephine für mich habe keine Sorgen, der Herr Gott mich schon lange Jahre bewahret \ Er wirdt mich auch diese straf würdige Zeüth anoch überleben lassen \ weillen ich keine furcht habe und mit Speisen und Trank auch keinen anlaß gebe \ Nuhr gübt vielle Menschen die keinen lebens wandel777 endern wohlen theils im Essen Trünken, und anderen Verhältnüssen sich gleichbleiben

\ –– Endlich ist bey denen Meisten die Vielfeldig778 überstandene Schweche, alter, krankung, armuth, und Noth an dem heifigen779 Todesfellen Schuld \ Andern die mit und neben hieran zu viel bewürksichtigung nehmen werden gleichsam zu viel Erschitert780 oder geschrekt, und die folge hiefon kann sein \ ein Schlagel, wie bey seel. Dr Ruß und H. v Baron Carl Zois781 dem alten welcher den 7te circa um 5 Uhr nach Mittags noch einen Brief an die Gattin unterschriben und mitlst einen Nervenschlag auf baldigst gee[n]det hatte \ ohne daß Jemand von dessen Famielie zugegen gewessen were \ er soll ein Testament schon vor 14 Tagen gemacht haben \ Einige v[on] Herrn wohlten für die grefin ein geld zur bestreittung der Leihe aus der Casse heraus nemen \ eher der als selbe Versigelt wäre allein Sie fanden die Aufschrieft \ dies ist meine privat Casse welche meiner Gattin der Graffin v Achelburg angeheret \ so wurde nun selbe geschlossen, der Schliesl782 versigelt, und die Famiellie in Eille hiefon zur anhero Kunft in die traurige Käntnüß gesezt \ –––

Herr Dor Russ783 wen er auch welche Traurige Erben zurück gelassen so werden sich die Vier H. Söhne schon zutresten784 wiessen, wen ein Jeder einmahl hundert tausend gulden Erben würdt, und noch dazu 40000 Hundert Tausend eine Stüftung geor[d]net hatt für die Famielli //3 stetz anliegend zu bleibe[…] lange nuhr einstam785 der Famielly vorhanden sein würdt \ dahero aus diesen dermahlen ein Jeder der 4 Sohne auch 5 Tausend Gulden zu bezichen786 haben würdt; würde mir bey dessen leihe787 erzelt. ––––

Nun fangen wir an Gescheide und Venü[n]ftig zu Reden und zu handeln \ heinte ist es mir schon leid \ daß nicht die gemeldete Ankunft hier Euer Reisse erfolgt \ Es ist vielles übertrieben von Unserer-Stadt \ die Ursachen habe schon bereits angegeben \ Euer beydiges Leiden und Bangigkeit

steiget höher als es nötig ist \ Ich glaube Eich meine lieben Rathen zukönen \ sich nicht in der fremde mehr kümern zu müssen und in balde nacher hauß zu komen trachten \

In Kaltenbrun ist noch sehr gutter zufluch[t]sorth \ weil noch keine krankheiten vorziglich in Schlosse vorgekomen sind \ –– Weiters ist gedreitschnith,788 es giebt zu wenig Schniterinen

zuhaben \ auch hierüber selbsten besser zu sorgen den ist daß gedraüth789 angelangt 12 Fesser sind in Fürstenhof790 die übrige 20 Faßer mussen wir in Kaltenbrun auf einige weise zu unterbringen sorgen

\ welhe schon am 11te dahin geliefert werden u in die Schupfen wo imer zu unterbringen \ Fabrioti ist in Görtz. (D)er {Kleinere} wahr etwas unwohl \ –– –––––

(D)ie fattalle Krankheit verbreitet sich auch auf dem Lande, auch in Krainburg sind schon einige Sterbfele geschehen \ in Neustädte[,] Oberlaibach und Adelsberg \ hier giebt es gottlob schon bedeitend [besser,] noch es sterben kaum 5 oder 6 des Tages. (I)n der baldigsten erwartung empfele mich samt angeherigen und allseittigen herlihen begrüssung, und haußleitte empfellung Verharr als aufrichtigster Vatter

 

Franz Zeschka

 

//Ob robu// P. S. dem H. Dr v Skaria wirdt daß qourtir gegeben Langusischen sind in Feldes, sein Bruder ist gesund geworden

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