Meine geliebte Pepi! 

Es ist wohl schon ziemlich lang daß ich Dir schrieb, doch meine Gedanken waren oft und oft bey Dir, besonders die 5 Tage wo wir in Euren Wohnung sind begleitet mich Dein Bild bey jeden Schritt, was ich jetzt für ein Gefühl habe kann ich wohl nicht beschreiben, ich freue mich sehr hinaus auf Annahof, und doch war mir heute ganz besonders zu Muth als Frau v Pavisch einzog; im Sommer wird es ohne allen Zweifel recht angenehm seyn, doch im Winter wenn es recht schneien wird und man auf das Zimmer beschränkt ist, dürfte es sich doch treffen daß ich den Wunsch hegen könnte unter Dir liebe Pepi zu wohnen; doch einen Winter, nach meinen lieben Tini seiner Äußerung wollen wir es versuchen. Fidelio wird die Zimmer gar nicht kennen so hübsch sind sie hergestellt, gegen früher ist es viel freundlicher; jetzt fühle ich mich unbehaglich da ich nirgends zu Haus u in Ordnung bin; diese Woche wird glaube ich sich alles geben, mit Freuden werde ich Euch meine Lieben in Annahof begrüßen u Dich meine //2 liebe Pepina nach so langer Zeit wieder einmal umarmen; weißt Ihr noch nicht wann Ihr zurückkommen dürftet? Urbantschitsch schrieb neulich meinen Tini einige Zeilen wo er sich nach Euch erkundigt u zugleich erwähnt, Ihr hättet Eurer Versprechen ihnen zu schreiben nicht gehalten; sie lasen Euch vielmals küßen, morgen dürfte Nepomuk herab kommen, er will seine Pferde verkaufen; wir haben jetzt ein Paar Mondlaufer Luzel bekam ein braves Compagnonerl; jedoch erst einmal wurde mir das Vergnügen zu Theil mit ihnen zu fahren (ich glaube es wird mir mit den Fahren nicht besser geh’n wie Dir).

Der Lisi fing ich den Polster an, wenn ich nur nach Deinen Zufriedenheit die Farben gewählt habe; die Köchin von der ich schrieb ist schon in Dienst, so wie ich erfuhr soll nichts besonders an ihr seyn, vielleicht bekomme ich für Dich die von Frast,992 sie ist noch immer hier, ein paar Tage vor der schon bestimmten Abreise993 bekam das Mädchen eine gefährliche Rippensellentzündung,994 so daß sie 3 Wochen noch warten müßen, sie hatte alles schon verkauft, nun hat sie von Wagner, Rautner, Zois etwas zur Aushülfe. – Loti Leposchitz995 wird vermuthlich noch heute ihren Geist aufgeben, vorgestern ist sie versehen worden u soll seitdem immer mit den Tod kämpfen. Pfaffenberg ist aber recht lustig //3 und hat den letzten Ball getanzt, arme Mädchen die nach jetziger Mode einen Mann bekommen, da sollen sie lieber Gott danken wenn sie ledig bleiben.

Julius küßt Dich vielmals wenn ich ihm frage was er schreiben wird, so sagt er immer liebe Tante, er spricht diese Worte so herzig, daß ich mich fürchte Du wirst ihm vor Liebe beißen.

Meine Eltern laßen Euch vielmals grüßen und küßen, sie sind recht gesund, überhaupt alle Bekannte laßen sich empfehlen u Euch grüßen.

Liebe Pepi gern hätte ich den guten Fidelio ein extra Blatt geschrieben, doch ich weiß er nimmt meine Wünsche die gewis von Herzen kommen, auch in Deinen Brief freudig auf, ich kann ihn ja nichts als gutes wünschen, die Erfüllung seiner Wünsche darf ich wohl nicht bey Gott erflehen, da er glaube, ich keinen haben wird, seine Liebe und Freundschaft mir zu schenken ist eine Bitte, die er mir wohl gewähren wird, ich werde mich bestreben ihren immer mehr Werth zu werden.

Meine gute Pepi so viel hätte ich Dir noch zu schreiben, doch auf allen Seiten ruf man mich, lebe daher recht vergnügt u denke zuweilen an

An die Reisegesellschaft viel Schönes.

Deine

Dich ewig liebende

Nina Zesko 

//4 Graf Coronini996 hat um Uibersetzung nach Laibach angesucht seine Frau Gemahlin997 findet Neustadt zu tod u wünscht in bekannten Ort es noble zu geben, die Demuth soll geschwunden seyn u an deßen Stelle Stolz sich zeigen, Coronini soll so wie man sagt, den Knaben nicht als sein Eigenthum ankennen, er sagt es wären zu viel dabey gewesen daß man den rechten nicht wißen kann.

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