Brief No 9 

Meien Lieben!

Laibach am 27. Jully 1845. 

Zu unserer großen Freude haben wir endlich nach langen Harren wieder Eure teuren Handzüge aus Baden Baden erhalten. Ihr hättet Euch in diesem freundlichen Badeorte noch mehrere Ruhetage gönnen sollen, überhaupt ist Eure Reise diesmahl mehr als je vorsirt, und dazu nach die heise Jahrszeit wäre es kein Wunder wen ein Unwohlsein Euch betreffen würde. H. Fabriotti hat volkommen Recht mit Musse nach das herliche Paris zu genüssen, auch Ihr hättet Eurer Gesamtreise wenigstens noch ein Monat zugeben sollen, obwohl wir so im Vortheil sind, Euch eher in unsere Mitte zurück zu bekommen.

Das du die Statinir1277 Maschine etc. bei Chagal erkauftest ist uns sehr lieb zu vernehmen, um doch in die Lage zu kommen, auch bessere Briefpapier zu liefern, was doch zum ganzen gehört, doch glauben wir dürfte solche aber der Papier Maschine zweckmässiger angebracht werden können.

Bischof ist wohl sehr freundschaftsmal1278 Euch abermahls so weit begrüssen zu kommen, ich dachte, daß er die Herreise mit Euch machen dürfte, nach Euren letzten Schreiben finde ich es wieder nicht währscheinlich. Die Anschaffung an Chapel [et] Danksagung für gute Aufnahme wurde gleich gemacht. Deine neuerliche Fahrt nach Haidelberg komt mir nicht in der gerade Tour zur Rükreise, überhaupt wäre es mir angenehm gewesen bezeichneter zu erhalten die Rückfahrt zur Haimath. Vorgestern am Nahmenstag meiner lieben Nina brachten wir der ganzen Tag, theils auf der Fabrick [et] Kaltenbrun zu samt ganzen Familie [et] Herman. Mathia versicherte mich abermahls keine so reichliche Getreid [et] Heu Verhsug in Kaltenbrun erlebt zu haben, es muß entgegen ausgedro[s]chen werden um Platz in den Harfen zu machen, jedoch im Kerenertrag1279ist es nicht so sehr ergiebig, übrigens ist alles in bester Ordung, so wie auch in der Stadt. Unsern Hadernpres Cilinder haben wir leider noch nicht von Hof1280 erhalten, und müssen uns mit Anfertigung ord. Papiere bezäugen. Wir haben seit letzten Regen gutes Wasser, und arbeiten mit

7 Holändern,1281  hatten heute neuerlich Regen.           Schimen dürfte vor 14 Tagen kaum zur Abschähru[n]g seines Durchbruch ob zu viel Wasser kommen. Wir erwarten wegen der Leimkuchen Datte[n] Deine [et] Bischofs Ankunft zur Herstellung, so wie auch zur Herstellung der Verlängerung des Abzugs Kannals, welcher meiner Ansicht nach noch heuer gemacht werden sollte. //2

Wie mir heute H. Galle sagte sol Podhorn beabsichtigen seine Handfabrik in eine Maschinenfabrik umzustalten. Unser Fürstbischof scheint sich doch mit einem guten Werke den Lande verewigen zu wollen, er hat bereits das Haus der Dor Zuber um 22000 ƒ erkauft, um solches zur Unterkunft und Bieldung ärmer Studierender, die sich dem geistlichen Stande wiedmen zu verwenden.1282 Dor Koss ist bereits ohne das Ausland betretten zu haben rückgekehrt, ich habe meine und gleichzeitig auch Deine Interessen dort berichtet. Burkhard ist auch bereits vorigen Sontag hier eingetroffen; er hat recht eine bescheidene gar nicht unebne Frau, die kaum wohl an der Langer viel Interesse finden dürfte, selbst wie ich glaube nicht lange sich mit den Landleben zufrieden stellen wird. Marqui Kosani1283 hat das Terlerische Haus1284 gekauft, und beabsichtigt morgen das Hoinikische zu erstehen,1285 wozu er mich ersuchte zur Täuschung bis auf ƒ 30/m1286 für ihr zu lizitiren. Von einen Anverwanten aus Politzka habe die traurige Nachricht erhalten, das die ganze Stadt ein Raub der Flamme geworden, und werde um möglichste Vaterstützung angegangen, nebst dem Ersuchen bei Euch diesfals ein gutes Wort einzulegen.

Nachdem Ihr wahrscheinlich ein Tag in Gratz verweilen dürftet, so ersuche ich Dich lieber Fidelis zu unsern Niederleger H. Wisiak Dich zu verfügen, um Dich von den Ganz unserer Geschäftes zu überzeugen, die Verkaufsrechnung nebst den entfallenden Geldbetrag übergeben zu lassen. Er hat uns bis nun noch nicht bezahlt, trotz dem das er 3 oder 4 monatliche Verkaufsrechnung zu geben schuldig wäre, verlangt immer neue Zusendung von Waaren. Wir haben ihm daher geschrieben das wir ihm vor Ausgleichung der Rechnung keine weitere Sendungen machen werden, und daß Du in der Durchreise unsern Saldo abhohlen wirst. Wir haben wenig gute Meinung von ihm, sei daher so gut neuerliche Erkundigungen über ihn mehrseitig einzuhohlen, um sich darnach richtigen zu können.

Bei Basadona1287 fallen wir ganz durch mit unserer Vorderung in Padova. H. Brilmayr1288 sol nach Angabe Burghardts die Kritschberger Traxleris’he Maschinen Fabrik ins Eigenthum gekauft haben.

Die neuerlichen Repsberichte lauten abermahls für unsere Einkäufe nicht günstig, solchen noch fortwährend zu 15 a 16 ƒ w/w pr. Kübel willig gekauft wird, daher unsere Freunde nichts kaufen können. Burghard berichtete uns, daß Bolze bereits 40/m Metzen zu 15 a 17 w/w pr. Kübel erkauft hat, und noch auf 20/m zu den Preis von ƒ 15 Auftrag gab, fortwährend das ganze Jahr arbeite, und schon große Abschusse auf Öhl zum Preis am ƒ 19 CM gemacht habe. Was werden wir thun. Galle glaubt, daß wir zu so hohen Preisen nichts kaufen können, ich meine dagegen was andere zahlen, können auch wir geben, wen es nur ein algemeiner Preis ist.

//3                                                                                                                                                                         Am 28. Jully 1845.

Heute erhielten wir den Preß Cilinder von Hof den nun in wenige Tagen aufgestelt sein dürfte. Dor Zuber erhielt die ƒ 22/m von Fürstbischof gleich ausgezahlter und oferirte Hr Galle das Geld, welcher auf unbestimte Zeit ƒ 16/m fürs Geschäft aufnahmen, um solches auf Verlangen monathlich zu ƒ 3 a 4/m rückzuzahlen. Mit diesem Geld wird Gregel abgezahlt, das übrige weiter verwendet.

Marqui Cosani erstand das Hoinikische Haus um 27100 ƒ dürfte dasselbe jedoch nicht erhalten, nachdem die Erben sich die Ratifikation vorbehalten, und es sich mehr handelte die Erben wegen den eigentlichen Werth des Hauses zu verständigen, der nun da er niedrig ist, leicht von einem der Erben übernohnmen werden kann. H. Wisiak schrieb uns heute, und entschuldigte sich damit, daß er bis nun noch keine Verkaufs Rechnung einsante, daß er mit der Einrichtung einer Rastrirmaschine beschäftigt sei. Hält er was sich gehört im ordliches Ein und Ausgangs Buch, so ist seine Verkaufsrechnung gleich fertig, daher diese Ausfluchte faule Fische sind, dringe daher erstlich auf die Abrechnung, und erkundige Dich um sein Befinden.

Willst Du den Niederlage des Brilmayr in Wien besuchen, so findest Du solche in der Tuchlauben, Ofenlochgasse No 437, er hält aldort nebst den Nitschberg[e]n Papieren, Filz [et] Metaltücher, und priv. Waschmaschinen von seiner Erfindung, er selbst ist in Steiermark, sol sich gegen Burghardt erklärt haben das die französischen Metaltücher nicht heißen, und er solche alle zurück geschickt hätte, wohl aber lobt er die Schlegstätter von A[u]gust Rossweg gleich gut, jenen der englischen. Wir haben nur mehr 2 Stück Metaltücher, schreiben diesfa[l]s an Bishof um nicht in Verlegenheit zu kommen, sorge zu tragen, alein er gab uns diesfals keine Beruhigung, und sagte alsweitere mündlich, was uns im ganzen nicht genug ist. Solltest Du die schöne Glashandlung des Lobmayr in der Kärntnerstrasse besuchen, entbitte ihm meine Empfehlungen. Das Neusiedler Papier1289 sol nach Aussage des Burkhard alseitig sehr Beifal finden, und große Nachfrage haben. In Entgegensehung Eurer baldigen Berichte, und baldigen Herkunft, grüßet Eugh mit inniger Liebe

ValZeschko

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