Geehrtes Fräulein!
Meine holde Josephine!
Immer sah ich froh dem heutigen Tage entgegen, zumahl, da ich der Möglichkeit ahndte, Sie theurste Josephine vielleicht in meiner Gegend begrußen zu können, doch gebe ich deßwegen die Hoffnung nicht auf, und mein Sehnen, wird aufs neue weiter gesetzt.
Wahrscheinlich werden Sie heute eine kleine Lustfahrt mit Ihrer lieben Mamma nach Lustthal215
gemacht haben, u ich hoffe u wünsche, daß Ihnen diesselbe viel Vergnügen gemacht. –
Indem ich nicht das Vergnügen gehabt, //2 Ihnen in unserer Gegend mit schwach erträglichen Ersez meiner Blumen aufzuwarten, so nehme mir die Freyheit Ihnen aus fernen Oberkrain einige Erstlinge derselben einzusenden. ––
Daß ich aber zugleich mit diesen, auch ein gutes Werk moralisher Hinsicht verbinde, mache mir zum Vergnügen inliegende Blätter ein kleines Werk unseres verehrten alten H. Pagliaruci216, aus dem deutschen ins italienische übersetzt zu überreichen, – bitte solches guttigst anzunehmen, u dann u wann Ihres Fidelis bedacht zu seyn. –– –– //3
Ich glaube der kleine Staatsgefangene wird sich weiters nicht so einsylbig verhalten haben?
Verzeihen Sie mir meine theurste Josephine denn unmöglich kann ich widerstehen, mich mit Ihren unterdeßen wenigstens schriftlich zu unterhalten, bis ich wieder eine günstige Gellegenheit erhasche, in Ihrer mir so theuren Gegenwart das zu fühlen, und ich mir jetzt leider nur im Geiste vorstellen muß.
Ihr Sie innigst liebender
Fidelis
Krainburg am 23t Mai 825.
½ 11 Uhr Abends
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