am 19t Jully 1830.

Mein geliebtes Weibchen!

Ich bin am Samstag Nachmittag glücklich in Kaltenbrunn angekommen, indem ich die Schullerischen in Michelstetten480 besuchte, die sich Dir schönstens empfehlen laßen, u sodann den Weeg wieters über Mansburg fortsezte. Am Abend kamm ich in die Stadt wo ich alles in bester Ordnung antraff [.]

Am Sontag fuhren wir mit den Ältern u Tini nach Kaltenbrunn und kammen bis 6 Uhr Abend wieder in die Stadt zurück, ich Tini u Doctor fuhren alsdann gleich weiter zur 2ten Unterhaltung in Roßenbach, in der Stadt sah es aus als wenn alles ausgestorben wäre, wie wir aber gegen Rosenbach fuhren mußten wir aussteigen, indem es wegen den großen Gewühl von Menschen gar nicht

mehr zu fahren war. Die ganze schöne Welt von Laibach, alt u jung hat sich zu //2 dieser schönen Landunterhaltung verfügt, das ganze schöne grüne Thall war von Menschen überdeckt deren Anzahl gewiß die der Rosenbergen Bäume bey weiten übertraff; nie hatte ich in Laibach so etwas buntes gesehen, alles war fröhlich und heiter, Tische sah man in Menge an allen Orten Kaffeehäuser waren überall, u das Gefroren sah man in ganzen Bodungen481 zuführen.

Die Musick war den Tag ganz ausgezeichnet, man spiellte aus den schönsten Oppern, worunter mich mehreres, besonders aber auf die angenehme Gelungene Opper den Kreutzfahrer mit sußer zurückerrinerung ahndte. Gegen halb acht Uhr fing man zu tanzen an, welches in 2 Zirkeln eröffent wurde, Fabriotti Tini die Luschinischen kurz die ganze junge Welt hüpfte in der grünen Natur, nur ich armer verlaßener mußte den Aufheber der Hütte u Stöcke machen, u an mein geliebtes Täubchen in Fellas Schloße, denken. //3 Der Putz der Dammen war für Laibach nach meiner Beurtheilung an diesen Tag gar hervorgethan. Um 9 Uhr stellte man sich zum Rückzuge in die Stadt, die Musick wurde mit Fakeln begleitet und in 3 Waldaufzüge eingetheilt, welche sich auf die schönsten

Waldpunkte postierten, auf den 1ten Punkt wurde unter Aufsteigen von Racketten eine sehr schöne Arie (der Wildschütze482) unter Erleichtung von grünen griechischen Feuer483 gesungen und am Schluße mit neu aufgestiegenen Raketten beehndet, welchen ein überall ertönnendes Vivatruff erschallte; auf den 2ten Punkt war Lizovss wilde Jagd,484 und auf den dritten, das Zigeuner-Lager aus der Praetiosa485 gegeben, welches am Schluße ebenfalls mit griechischen Feuer erleuchtet und mit einen allgemeinen Vivatruff beehndet war.

Allsdann ging die Musick in schöne gut zusammengestric[k]te Ländler486 über, u so begab sich der aus mehreren Tausenden von Menschen gebildete Zug in Masse //4 durch die Lattermanns Allee nach der Stadt, wo wir erst nach 10 Uhr Nachhause kammen. Was eigentlich die Bewohner Laibachs gar so entzüchte, ist mir noch heute ein Rätzel, einige behaupteten es geschehe dieß alles wegen der so glücklichen Einnahme von Allgier,487 andere sagten, die Menge juble über den Erhalt eines so humanen und heitern Obersten.

Ich komme gerade aus der Gesellschaft der Freundin Mad. Marie Fontana die Dich herzlichst grüßen u küßen läßt, und Deine Abwesenheit so sehr vermießt, Sie reiset in einer Woche der übrigen Familie nach Roitsch nach. Wir fahren in einer Stunde nach Kaltenbrun in Gesellschaft der Fr.

Reinosch[,] Fontana, Doctor [et] Mama.

Aus Deinen lieben Schreiben an die Mama ersehen wir, daß Du recht heiter bißt, welches wir recht wohl gefällt, unterhalte Du dich liebe Josephine recht wohl u bleib mein. Ich umarme Dich treues Weibchen im Geiste u küße Dich mit ganzer Seele. Dein liebenden

 

Mann Fidelis

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