Meine innigst geliebte Josephine!

 

Ich kann unmöglich widerstehen, bey Ihnen liebe liebe Pepi um Hülfe für mein so gepreßtes Herz zu flehen, ich bitte Sie dringlichst für Ihre Gesundheit besorgt zu seyn, ich hoffe zu Gott, daß sich der Zustand Ihrer lieben guten Frau Mamma förmlich gebeßert, nehmen Sie sich nicht zu viel zum Herzen. Ach! Sie thun ja alles, alles für Ihre liebe gute Mutter. O! wie gerne wollte ich Ihnen dabey, was in meiner Macht stehet, überheben; doch dieß ist mir leider nicht mehr gegönnt, ich kann höchstens durch meinen besten Willen mitwirken. Hart sind die Prüffungen die so eine gute gute Tochter treffen, doch Ergebung in den Willen des Herrn ist unsern Geistesstärke.

O! wie gerne hätte ich mich von der vollkommenen Beßerung Ihrer lieben Mama überzeugt, wenn mich nicht getroffene Bruderflichten zurück in meine Heimath gezogen; die Gefahr war wirklich groß, ja größer als unsere Vorstellung, meine liebe gute Schwester war gestern //2 um 6. Uhr Nachmittag, von einem Knaben entbunden, das Kind lebt nicht, doch – Ihr gehet es beßer.

O! meine geliebte Pepi, mein Leben, mein Alles! mächtig ist die Bürde des herben Schicksalls, noch mächtiger Ihre edle Liebe –– O! meine herzliche Josephine! schonnen Sie Ihre Gesundheit, es ist meine heiligste Pflicht Sie darum zu bitten, ich wünsche mir nicht zu leben, wenn ich Sie meine innigst geliebte theuere Josephine nicht hätte. Ich werde in allen Verhältnißen meines Lebens, immer gleich empfinden und denken! ––

Ach! Pepi meine gute Pepi, verzeihen Sie ich bin ganz verwirrt, meine Ahndung war übertroffen, schnell war unsere Reise, doch zu spätt, ich fand meine gute meine geliebte Schwester nicht mehr –– Ach Gott! Ich ahndte es vorher, noch gestern Abends drückte ich es mit dem Ausruf, fiat voluntas tua, aus, wofür Sie mich noch befragten. Alle Mühe für eine Rettung war vergebens, alle ärztlichen Mitel waren fruchtlos //3 angewendet. O! Schicksall Schicksall! warum folterst mich so sehr, ach! meine Augen haben keine Thränen mehr. ––

Ach! meine liebe gute Pepi! ich weiß ich hätte Ihnen dieß in Hinsicht der Schonung nicht mittheilen sollen, doch glaube ich mir erleuchtert, indem ich Geliebte Ihre Theilnahme an meinen großen Schmerz ersehe. –– Ach! meine geliebte Pepi! Du englisches Wesen! labe mich mit Deiner edlen Liebe, und gieße Balsam in die Wunden Deines armen, armen leidenden

 

Fidelis

 

 

Krainburg am 24t Jully 825.

 

  1. Uhr Abend.

Meine herzlichsten Handkuß an Ihre liebe liebe Mama. –– Ihr H. Bruder hat unsern großen Schmerz beygewohnt, und ist um 3. Uhr nach Laibach abgefahren, ich trug ihm nochmahls die Ausführung

Ihrer Wünsche an Papa auf.

 

 

Verzeichen Sie meiner zittrenden Schrift.

Liebe gute Pepi ich bin ewig Dein

 

//4 Ich bitte, mir bey einer vorkommenden Gellegenheit Ihre ganz bestimte Abreise nach Laibach

zu bemerken, u im Fall Ihnen was abgehen sollte ersuche Sie, mich davon zu verständigen.

 

Ganz Ihr Fidel

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