Liebe, teure Schwester [et] Schwager!

Ich habe Euch meine Werthen am 22te dieses nach Freiburg geschrieben, und heute thue ich es abermahls, da ich dan nicht weiß wohin Euch zu schreiben. Ich glaubte bis heute schon einen Brief von Euch aus München zu erhalten, allein bis zur Stunde habe ich noch keinen, und die Schuld daran mag wohl der hohe Schnee oder Dir das interessante München sein.

Bei uns ist seit baar Tagen sehr viel Schnee gefallen, auf 3 bis 4 Schuch1048 hoch, zwischen Planina und Adelsberg soll er 6 bis 8 Schuch1049 hoch sein, die Komunikation sol durch ein baar Tage schon gespährt sein, und die Gasthäuser [et] Waaren Orte Planina [et] Adelsberg mit Reisenden und Waaren überfühlt sein, zwieschen beiden Orten sollen bei 14 000 Menchen mit Ausschaufeln des Schnees beschäftigt sein, so wurde mir erzählt was mehr daran ist weiß ich nicht, doch auch hier stehen mehrere Eilwägen die des schlechten Weges halber nicht fort können. Seid daher mit Eurer Reise versichtig und bleibt lieber in einer größern Stadt längere Zeit bis die Strassen gehörig gebännt sind, dan dürfte es sich wieder gut fahren, und wo die Wege nicht zu besten sind fahrt blos beim Tag, damit Euch ja kein Unglück begegnen möge. Wie gesagt komt lieber um einige Wochen später nachhause, wen es zu Eurer Sicherheit und Bequemlichkeit beitragt, bis zu Eurer Rückreise dürfte der Weg von Salzburg hieher schon fest gepact und gefroren sein und ich hoffe mit Hülfe Gottes Euch ganz gesund und wohlbehalten hier zu umarmen. Vieleicht habt Ihr in dortiger Gegend auch nicht so großen Schnee?

Heute dürftet Ihr wohl noch kaum von München fort sein? Wie ergehet es Euch? Wie lebt Ihr?

Ich hoffe in kurzen über alles volkommenen Aufschluß zu erhalten, wir denken recht oft an unsere lieben Reisenden in der Ferne, die jetzt nicht durch grüne Berge blumichte Fluren und Saaten von uns getrent sind, sondern durch riesenhafte Schnee und Eisfelder, voriges Jahre habt Ihr den Süden heuer den Norden Euch genähert, letztere dürfte Euch wohl kälter machen als der Vesuviesche Schnee, und mehr die Offenhietze die italienische Sonne ersetzen. An die Wagnerische bitte von uns allen recht viel schönes zu entbitten.

Neuigkeiten haben wir keine ansantlicher, die orientalieschen Angelegenheiten mit Mechmet Alli sollen noch nicht ausgegliechen sein, den Franzose noch immer kriegslustig infolge dessen einiges Fallen an den Börsen.1050 Was spricht man in dortiger Gegend, Ihr habt nun Gelegenheit in Strasburg die unruhigen Franzosen zu sehen und zu hören? //2

Die Spinfabrik arbeitet wegen Mangel an Wohle die unterwegs liegt schon seit mehrern Tagen nicht. Die Gr[e]gla1051 verlangte noch für 219 Kalk die Bezahlung a 16 x welche Sie wie sie sagt dem Bauer bereis bezahlt habe. Du hast Ihr schon 77 ƒl für Kalk gegeben, hat Ihre Vorderung seine Richtigkeit so schreibe mir damit ich Sie bezahlen werde. Der junge Muline1052 sagte mir das er Papierfabricken gesehen habe, wo das Wasser auf einer nach der Breite des Gebäudes durchfließt, und das sol am gewöhnlichsten sein und dürfte auch das zwekmäßigste sein, weil sodan das Gebäude deshalb nichts breiter zu sein hat und das Räderwerk doch unter dem Dach ist und zugleich schon durchs Gebäude die seiterwände des Kanals gebieltet sind, auch auf die Wasserräder das nöthige Liecht fält. Außerdem hätten wir dadurch noch den Vortheil, das uns dan, da das Gebäude eine andere Lage bekömt, rückwärts noch für die weitern Unternehmungen viel Raum bleibe. Überlege dieses.

Ferne[r]s sagte mir Muline wen i[h]m das Dampfschief nicht rentirt, beabsichtige er die Maschine herumszunehmen und loko Laibach damit 4 bis 6 Brettersägen zu betreiben, was nicht schlecht spekulirt sein dürfte wegen den guten Absatz dieses Artikels nach Triest, mit dem Seitenabfällen hoft er die Beheitzung der Maschine zu bestreiten. Es dürfte ihm auf jeden fal mehr ertragen als das Damfschief, mit welchen er jetzt wegen Auf und Abladen anstand mit den Fakins hat. Mit den Fällen der Eichen ist jetzt nicht zu machen wegen Kälte und hohen Schnee, so auch mit Brechen der Steine [et] Sandgraben.

Uns allen gehet es recht gut, meine gute Nina ist noch ganz, doch dürfte sich in wenigen Tagen die Famielie vermehren.1053 Der Vater ist bei seiner gleichen Gesundheit und läßt Euch herzlichst grüßen [et] küßen, so auch die Kinder [et] Hermanischen wie alle übrigen Bekanten. Julius läßt der Thante [et] Onkl, sie sollen bald kommen, sich nicht überkühlen und eine Luzel mitbringen. Ve[r] geset nicht zu schreiben wo wir Euch Briefe hinn zu adresiren haben. Abermahls habe ich so spät zu schreiben angefangen das mich den Abgang der Post drängt, daher lebt meine Lieben recht wohl und im Schütze Gottes und gebt ja auf Eure Gesundheit acht.

Laibach am 19.1054 Dezbr 1840.

Adieu
ValZeska

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