Laibach den

6t März 1839 

Geliebte theure Pepi! 

Deine lieben Zeilen erfreuten mich ungemein ich harrte ihrer schon mit Sehnsucht, sie geben mir die Beruhigung daß Ihr wohl seyd und guten Muthes; nun sind Waßer und Räuber Gefahren überstanden.

Lieber Pepi Du schreibst mir noch immer nicht wann ich Dich beiläufig wieder in meine Arme werde schließen können, schon so lang kann ich nicht Dein Antlitz blicken, Du wirst mich nicht vermißen, Du hast ja genug Zerstreuung und Unterhaltung; weißt Du wohl noch wie Deine Nina aussieht? Theure Pepi ich habe Dich recht lieb, viel hätte ich mit Dir zu sprechen und Dich zu fragen; ich war schon so an Dich gewöhnt daß es mir wahrhaftig sonderbar vorkömmt wenn ich allein wo hin gehe.

Meine Theure Pepi ich glaube es wird wohl der erste und lezte so wichtige 19te März seyn den wir getrennt zubringen müßen, einen //2 daher in der Ferne meine gewiß herzlichen und aufrichtigen Wünsche an, kann ich Dir auch ein Blümchen auf Deiner Lebensbahn streuen so machst Du mich sehr glücklich; doch Deine Liebe ist zu meiner Zufriedenheit ein Bedürfniß; mögest Du den Tag recht vergnügt und zufrieden unter deiner Reisegesellschaft zubringen, laße auch uns besonders an diesen Tag viel bey Dir, um 10 Uhr werde ich für Dich meine Pepi bethen geh’n und zu Mittag soll ein Gläschen Deiner Gesundheit geweiht seyn.

Deine Briefe wandern immer bey den Bekannten herum, alle freuen sich über Eure glückliche Reise, zur Frau v. Galle eile ich immer zuerst (wenn ich noch vor der Thüre bin so weiß er schon was ich bringe) sie ist noch immer kränklich und muß das Zimmer hüthen; es scheint beide zu freuen das Toni mit ist; den schweren Abschied hat sie überstanden u jetzt ließ sie mit Vergnügen seine

Anschreibungen, es schmeichelt beiden daß er so viel Merkwürdiges sieht; wie benimmt er sich, zeugt er Intereße? Seyn Ihr bis jetzt immer gut ausgekommen? oder hat es schon kleine Wiedersprüche gegeben; bleibt Ihr beisamm, oder werdet Ihr die //3 einen andern Weg einschlagen?

Mein Julius ist recht herzig, er will alles nachreden Teta weit, und Joti (Fabriotti) Peitschi fällt ihm oft ein, Joti sagte ihm als er das lezte Mal bey uns war, er wird ihm eine Peitsche bringen, und das hat er sich so gut gemerkt; Vaterl ist beinahe immer heroben und spielt mit ihm, zeichnen ist seine haupt Fridenschaft, er quält alle Leute damit; er ist zum Freßen lieb, die Mitza ist jetzt Nencka bey ihm.

Ludwig wird bald abgespennt werden,912 Leni war recht brav wie er jetzt unwohl war, sie trug ihm beinahe die ganze Nächte so willig u geduldig herum, daß ich mich wunderte; sie wird vermuthlich dann heirathen, ihren bis jetzt ungetreuen, viel Glück dazu[,] für die Urbantschitsch913 habe ich auf Wunch des H. Gemahls zu ihren Namenstag einen recht hübschen weißen Atlas Hut u ein so weißes Tuch mit Fransen wie wir haben, gewählt.

Während Du so wunderschöne Sachen siehst, beschäftige ich mich im Gedanken fleißig mit meiner neuen Wirthschaft[,] ich kann die Zeit nicht erwarten wo ich meine erste Milch untergießen werde und die ersten Körbe für den Platz bereiten muß; wenn es mit der Witterung so fort geht, so werden wir das ganze Frühjahr heitzen[,] es scheit beinahe //4 ohne Unterlaß; Ihr profitirt heuer; Du schreibst immer wie Ihr schön warm habt, daher ist mir die Kälte noch unerträglicher.

Major Sühnl erkundigt sich brav um Euch, es hat ihm sehr geärgert daß die Haube für Frau v. Russ

zu spät nach Triest kam er schickte für Euch einen Kalender mit.

Die Rautner machte nun endlich einmal mit ihrer Mutter mir einen Besuch, ich theilte ihr gleich Deinen Brief mit u gab ihm für die Wagner mit, das erste Mal machte ich einen Bock,914 ich kann mit Wagner nicht zusammen u schicken wollte ich ihr en ersten Brief nicht, so erfuhr sie von Luchin daß ich einen Brief erhielt u daß Ihr wohl seyd.

Walderau915 ersuchte einmal nach Kaltenbrun fahren zu dürfen um die Kühe Fütterung anzusehen, ich versprach sie mit Euern Wagen abzuholen u sie hinab zu begleiten. – Das Theater besuchen wir die Woche einmal o916 2 Mal mehr nicht, Tombola habe ich seitdem noch keine besucht, es sollen noch 2 seyn. Meine Eltern trugen mir auf, die recht viel herzliche Wünsche von ihnen einzuschließen, es geht allen gut. Liebe Pepi theile mir so bald als möglich mit, wie es Euch geht, ich warte mit Ungeduld auf Briefe, von Freuden zittere ich immer eine gute ¼ Stunde, so selten wird mir dies Vergnügen zu Theil. Seyd vielmals geküßt von

An die Reisegesellschaft viel Schönes.

Eurer

aufrichtigen Schwester

Nina

//Ob zgornjem robu 4. in 2. strani v obratni smeri//

Von Major Sühnl folgen herzliche Wünsche; es geht ihm gut. //

Julius läßt die Tante küßen. Mari u Lisi trugen mir auch Handküße auf, mit den Polster geht es langsam o ist Lisi nicht sehr fleißig[,] ich komme des schlechten Wetters wegen selten hinab.

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