Liebster Herr Schwigersohn! beste und liebenswerte Josephine! 

Laibach den 4te Juny ‘836.

Dein geehrtes Schreiben von 28t habe erhalten, in welchen mir noch gemeldet wurde, daß dein lieber geduldiger H. Gemahl noch daß Fieber nicht gänzlich Verloren hatt – und nun ernstliche Mütel angewendet werden sollen, diesen ungebetenen Gast loszuwerden etc… daß ist noch daß beste, daß es Ihme denoch niht zustark hernimt, oder schwechet \ ––––

Die Wiertschaft in Kaltenbrun gehet noch zimlich gutt von statten \ Zuweillen giebt es etwas weniges zu vermiteln, zwischen dem Majer, Gärtner, oder auch Knecht Mateusch, waß der hietzige Eifer des Petters allenfals veranlassen kann, weillen er vieleicht mehr Ansehen gebrauchen wihl, als noch sonsten \ die Marie hatt sich abents vor dem fronleihnam fest717 durch Petter bis zur Schranken fuhrenlassen, ohne Mateusch hierwegen angesprochen zu haben \ weillen er bey Nahtmahl wahr, der hatt ihren Wunsch gleich entsprochen, aber niht //2 seine gewenliche alte Stutten genohmen, sondern, von die Jüngern eine \ Nun wie er zurükgekomen ist \ entstand ein Disput zwiesch[en] Knecht und Petter, daß es erstern niht recht wahr seine Stutten genomen zuhaben \ und hatt ihm dem Majer Konnadiwtz geheisen, daß ihm daß Pferd noch durch Verdorben würdt, und er wihl selbe nicht mehr bedinen und weder Püzen oder Füttern \ nun hatt der Petter andern Tag schon um 4 Uhr frie gefragte

\ ob er aufsten und füttern wihl \ Jener sagte neün, und sagte er wohle ausgezahlt sein, und weg gehen

\ –– Hierauf kamm Petter am 2te abents mir dern Vorgang zu klagen, und solle ihme nuhr weggehen lassen \ – Heinte den 3te kamm der Knecht und hatt mir wieder etwas Verkerter geklagt \ ich habe beyde zimmlich Verwissen \ besonders aber den Knecht \ in dem daß geschechen muß was der Majer haben wiehl und anordnet \ wie daß er bis Johani718 zubleiben hatt \ und wenn er sich nicht geh[ö]rig fingen wihl \ dan werden wir stets seiner anderen aufnemen \ […] hierauf ist er hienab gegangen, und zur arbeith; nun ist wieder geherige Ruche, als auch Fleiß eingetreten \ sie haben Hey abgemet,719 in grossen Garten, und bey Bade Hauß, ich habe Frau v Prandsteter720 hinab geführt samt Freilein Pepi,721 und paar Schallen Caffe bedint worden. //3

Die Köchin ist seith 8 Tagen in Kaltenbrun der H. v Baron Krimshitsch erhollet sich sehr langsam, nimt die Speisen beyn Malitsch, und aben[d]s wenig Supe mit Semmel von mir \ hoft nun bald wenig ausgehen zukönen, lasset sich schönstens empfelen. –––

Die Weberin bey Selo hatt 16 stab722 schöne leinwand verfertigter gebracht \ wofür ihr a 18 x

bezahlt habe, und etwas garn noh zurük, man wird es der Wüschärin723 zum bleichen geben \ –––

Es wirdt mir nichts gemeldet, von Ankaüfe eines schönen Modernen Wagens \ hier würdt der alte auch zimlich Gutt, und für Strapazi Tauerhaft hergestelt worden, die Reder-Schinen wegen hierbey  und ist daß ganze Eisen bis auf paar      verwend worden, auch durften die Federn etwas mehr Schwung bekommen \ und Achsen sind gestaucht \ um die Bichsen724 geherig aus zufüchlen,725 dahero wierd der Alte mit dem Neüen, um dem Vorzug der Gütte, und dauerhaftigkeit Streiten \ und wie ich glaube nicht viel, oder zuhoch die Repparation Kosten \

Gertner hatt hiepsche726 Genge und sieze bey bade Häuserl angebracht \ eine Weibsperson zum Essen habe ihme zeitweilig gestattet \ der flachs ist auch geettet727 worden, und wagset728 sehr schön Vorwärts \ alles gedreith stehet sehr schön //4

Die frochenleihnams Prozession ist glücklich gehalten worden, weillen es besonders vormitag sehr schön wahr \ aber in ganzen niht genzlich geschlossen abgehalten worden \ – die Müllitär Banda hatt vielparadi gemacht, nach franzosischen geschmag uniformirt; nebst Regemints Tambor prechtig aus gesehen mit grossen Sielbernen Knöfp und Stükerey, wie auch die Zimerleite \ – die Liesi wird als Morgen auch unter andern Modeln in paar paradiren mit weissen Klaidn Kranzel am Kopf und grosser Kertze nebst Blumen darauf et Neue Schuche was ich ihr meistens verschaft habe \ auch Hozeits blumen729 gegeben: bey der Prozesion bey P. franziskanern, wen es niht allenfals Regnen dürfte \ –––

Herr v Cattuni730 Reiset den 5t Juny v[on] hier nach Grätz, wirdt hairaten und wihl Eüch in Wien besuchen \ aber zu Jener Zeith niht antrefen \

Ich entledige mich noch des auftrags der Höf. empfellungen, des H. v Mollini[,] Rautner, Brandstetter,731 Langusischen, und der Marie et Köhin von Kaltenbrun et v Hermman.

Ich schlüsse diese Zeillen an meinen Sohn der sicherer zustellung wegen \ wen Eürer abreise im einBad allenfals \ schon geschehen were \ worüber die Addres machen wirdt \ Hofe auch daß Füber hatt sein Ende \ – Küsse E[u]ch beüde herzlich in Sinn als aufrichtiger

Vater Franz Zeschka

 //Ob robu// P. S. der sehr schöner Stürl732 würdt gezigelt.

//5 //Na dodatni pisemski poli je še naslednje besedilo://

Geehrter Herr Schwigersohn! (H)ier haben Sie ein abschrift von kk Kreisamt

Sn Excelenz der Herr Landesguberner haben unter Einem als Hochdenselben dem Bezirksamte der Umgebung Laibachs die Annahme des Bieldniesses Sn Majest. des Kaisers zugestatten geruhrten zugleich mit hochen Präsidial Decrete von 25te voriges Monats No 1140 befohlen Ihnen für die dadurch bewiesene beurkundete Anhänglichkeit an Sn Majestet. die Volleste an erkreuz auszudrüken, und zu bemerken daß Sn Excelenz die patriotische Handlung mit Vegnügen allerhochsten orts zur Käntnniß brüngen.

k.k. Kraisamt Laibach am 4t Juni ‘836.

an H. Fidelis Terpinz Herrschafts Inhaber Kaltenbrun         Fhlug v Leidenskron734 p.

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