Laibach am 19. August 1852.
Schätzbarester Schwager!
Ich hoffe daß Du mein Schreiben mit Einschluß des Doc Neumann erhalten hast, wie mir gester[n]
Emil Neumann sagte so gehet er erst morgen von hier ab.
Gestern Vormitags langte auch H. Schallowetz hier an (daher prazise an den Tag als er es uns brieflich anzeigte). Nachmitags fürte ich ihn nach der alten Fabrick und quartirte ihn aldort in Geselschaftszimmer ein, mit welchem er ganz zufrieden ist. Wie Schallowetz sagt sol H. Leniss wieder bettliegend sein.
Wie Fabriotti mir erzählte hat H. Bischof von Pikart aus Marburg 1 Knapuschaner Coukse1357 für sich, und eine für H. Leniss zu den Preis von ƒ 1200 p Coukse erkauft. Wahrscheinlich hatte daher seine letzte Reise keinen andern Ertzweck1358 als dieses Geschäft abzuschließen. Wer wird nun die beiden Cauksen und dern monathliche Spesen bezahlen als die Fabrikskasse, den Leniss find[en] wir ohnehin schuldig, wird daher zumtheil derart abgerechnet, Bischof wird aber derart desto ohne unter die ƒ 45/m kommen, und dan austretten müssen, folglich glaube ich hat es nichts zu bedeuten. //2
Anton Galle erhielt vor baar Tagen einen Brief von H. Köchlin aus Hamburg in welchem er erwähnt, daß jene feinen Holzmuster die er uns als Muster einsan[d]te geraschpelt wären, und blos das eine größere gehobelt, und das viele Holzgattungen geraschpelt werden, daher wir uns entschlossen, um auch dieses Geschäft volkommen zu haben, ebenfals noch eine derlei Raspel zu bestellen.
Gleichzeitig hat H. Köchlin den Antrag des Anton Galle mit ƒ 1000 Solair, freie Wohnung, Licht und Beheitzung angenohmen, gegen dem das es auf eine Dauer von 5 Jahren sei. Anfänglich machte uns diese seine Annahme Sorgen, (den ich war ursprünglich diesfals mit den Antrag des Galle nicht einverstanden glaubt jedoch den Brief ablaufen lassen zu könen in der Meinung das Köchlin es nicht annehmen werde) obwohl wir sie da es auf 5 Jahr lautet ganz ablehnen könten, nach besser Überlegung fanden wir daß es doch gut wäre da wir dieses Geschäft schon volkommen haben wollen, zur gehörigen Aufstellung H. Köchlin dabei zu haben, da Burkhard sich dem Laum wiedmen würde können. Wir machten daher dem Köchlin den Antrag seiner Aufnahme nach obigen Bedingungen zu bestättigen, jedoh nur auf 2 Jahre, und seinen Eintrit bestimten wir auf den Monath May künftigen Jahres. Solte er diesem unsern Antrag an[n]ehmen so glaube ich wird es nicht gefehlt sein, dan ƒ 1000 ist ja die gute Aufstellung werth, und ƒ 1000 auf ein weiter Jahr bedeuten auch nichts, den ein Schreiber müste sonst mit ƒ 4 odr 500 auch dabei sein, der den Empfang und Abgang der Waare besorgt. Auch haben wir dadurch //3 einen 2tn geschickten Mehanicker, imfal mit Burkhard nicht wir auseinander kämen, zum sogleichen Ersatz. Er nahm den Antrag mit ƒ 1000 der wie er sagte nur um 200 Mark niedriger ist als er anfänglich verlangte in der Meinung das es hier billiger als in Hamburg zu leben ist an.
Anton Galle hat heute wie vor besprochen nach Hamburg ihm geschrieben, und gleichzeitig ihm die Anfertigung des Raspels in Auftrag gegeben, ich hoffe daß Du mit den Ganzen einverstanden sein wirst.
Couro aus Triest schrieb uns gestern und fragte sich an ob wir geneigt wären 1000 Zent Rapsöhl zum Preis von ƒ 27 ½ mit 2 ½ % sconto gegen Cassa nach Triest gelieferten in den Monathen 7b und 8ber 1359 zu übernehmen, im Fal wir einverstanden ihn sogleich telegrafisch den Auftr[a]g zu bestätigen. Obwohl dieser Preis der höchste bis nun in Triest bewieligte ist, wobei aus ganz netto ƒ 25 geblieben wären, daher mehr als wir jetzt im Klein Verkauf dabei haben, so konten wir die Antrag nicht annehmen weil wir in dieser Zeit kaum noch unsere Samerayen1360 hier haben werden, ferners schon mit diverse Lieferung von circa 900 Zent[en] inssegnirt sind, und anderseits auch noch die Hofnung hägen auf eine weitere Steigerung des Ohles. Hätten wir Waare genug und eine größere Erzeugung, wäre das Geschäft gleich abzuließen gewesen, und sogleich friescher Sammen neuerlich stat dessen zu bestellen.
Sonst ist alles in Ordnung. Mit Gruß und Kuß an Euch Alle empfiehlt sich ValZeschko
//Na 2. strani ob levem robu// H. Carl Bischof hat letzterer Tagen wegen auch einen groben Brief an die Frau Langer geschrieben, weil sie sich elraubt hat zu fragen als er um Leintücher schickte ab[,] solche grober oder feiner Gattung sein sollen. Auch H. Langer hat von früher Zeit schon einen in Sack. Die groben Briefe scheinen nun an der Tages Ordnung allerseits zu sein.
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