Kaltenbrun den 3. Octobre
1826
Theurer, über alles geliebter Gatte!
Da mir das Glück geraubt ist, den Abend, sonst meine angenehmsten Stunden, indem Du dieselben ganz mir widmest, an Deiner Seite zu verleben, so suche ich darin, daß ich mich schriftlich mit Dir unterhalte, meine kleinen Ersatz –– und nicht bloß für diesen Mangel, sondern für jede Stunde seit Deiner Abreise, soll dieses Schreiben mir Ersatz bringen, indem mein Fidelio, diese Zeillen mir gewiß recht bald beantworten wird.
Am Sontage war es mir nicht möglich, mich nur einigermassen zu erheitern, obwohl ich es meinen guten Ältern zu //2 liebe sehr gerne gethan hätte, wir sind nach St. Veit gefahren, und am Abend bin ich wieder nach Hause, daß heißt nach Kaltenbrun gefahren.
Gestern waren meine lieben Ältern, mit der Fr. v. Karnuff und der Luise Macavitz bey mir, und der Pfarer von Maria Feld.
Heute Vormittag arbeittete ich recht fleißig an meiner Stickerey, Nachmittag war der H. Hauptmann Sühnl245 hier, der sich dir empfelen läßt.
Der Fende steigt heute den ganzen Tag auf Jagd herum, die Jagd ist bey Großkahlenber, es ist bereits schon gegen 8 Uhr, und der Fende ist noch nicht zurück gekommen, sonst könnte ich dir berichten ob die Jäger glücklicher waren als sonst. ––
Ach liebe Schatz! komm bald sonst müssen hier zwey arme Seelen verschmachten, //3 den die Marie248 hat jezt in meiner Geselschaft Langeweile, indem ich stets nur an dich dencke so bin ich zum sprechen wenig aufgelegt, diese beyden Abende haben wir hier ein wahres Nonnenleben. Dir geht es wohl ganz anders. Du wirst wenig Zeit haben an Deine Pepi zu denken, Du wirst die Marie Fontana wieder recht abpußeln, (aber nur nicht gar zu viel, sonst werde ich eifersüchtig!) –– dann die Opern, die werden dir auch die Zeit vertreben und etc. etc. –––––––––––––––––– aber Deine arme Pepi ist hier ganz verlassen.
Ich sehe den Arbeitern öfters nach und glaube daß sie fleißig arbeiten.
Ich bitte dich lieber Fidel! ersuche die Fontana, daß sie eine Ellen von den feinsten Organtin für mich besorgt, und dann auch eine halbe Elle vom glatten Tülle anglais, wenn er nicht zu theuer ist, die Macovitz erzählte mir, man //4 bekäme eine Gattung, von den nicht ganz breiten zwar, um 4 f die Elle, um deisen Preis, wenn er doch hübsch ist, wünsche ich also eine halbe Elle, für ein Negligè
Haubchen, weiß aber die Marie eine schon gemachte hübsche Hauben zu bekommen, nur nicht zu theuer, so ist es mir noch lieber, – oder weißt Du lieber Fidel, sehe Du lieber selbst nach wegen dem Häubchen, den Organtin soll aber wohl die Marie kauffen. Noch muß ich bemercken daß die Hauben zum waschen seyn müßte, am besten wird es aber seyn wenn du mir lieber die Halbe Elle Tülle anglais bringest.
Für die Marie brauchst ja nichts mitzubringen, indem ich ihr lieber ein Kleid von den meinigen geben kann, die ich im Stück habe, weil sich die Mode bis künftiges Jahr ohnedem zu sehr ändert, ich kauffe mir dann im Frühjahr ein neues. Mein guter Schatz ich bin beynahe gezwungen aufzuhören.
–– Ich wünsche Dir eine recht gute Nacht und bin Deine dich von ganzer Seele liebende Pepi
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