Thurn am 13 July ‘836.
Allerliebster Fidel!
Obwohl ich zweifle daß Dich gegenwärtiges Schreiben noch in Grätz treffen wird, kann ich doch nicht unterlassen Dir Dein liebes Schreiben vom 7 Erhalt 12 July d. J. sogleich zu beantworten, und Dir aus Krain Beruhigungen mitzutheillen.
In Laibach haben sich seit einigen Tagen die Sterb- und Krankheitsfälle bedeutend vermindert, so zwar, daß in den letzten 3 Tagen nur 15 Personnen starben, neue Erkrankungsfälle giebt es wenige mehr, die Colera scheint sich auf die niedern Gegenden Unterkrains gezogen zu haben, auch soll in der Pfarr Mansburg na Dernovem, und in Lack dieselbe ausgebrochen sein.
In Krainburg, wo die Colera am 5. d. M. plötzlich mit außerordentlicher Heftigkeit ausbrauch //2
am selben Tage 19 Versehgänge, und 3 Sterbfälle veranlaßte, hat sie am 6 und 7 schröcklich gewüthet, so daß sich in diesen 3 Tagen 170 Personnen erkrankten, und 20 starben, dem Himel sey es gedankt, daß sich sowohl unter den Erkrankten als Verstorbenen keiner unseren Angehörigen befindet.
Am 7. Nachmittags, erschien in Krainburg der von Wien abgesendete Profeßor Dor Schifferzur Aushielfe, und zugleich, als Retter der Menschheit, den seit seinen Erscheinen erkrankten nicht über 6 Personnen mehr, und seit 8. – bis inclusia 12 ergab sich kein Sterbfall mehr, gestern genesen 27, neue Erkrankungen giebt es keine, und Dr Schifer versichert, daß in wenigen Tagen die Epidemie in Krainburg, beendet sein werde.807
Die Ursache der großen Sterblichkeit lag hauptsächlich in einer verkehrten ärztlichen Bechandlung, Chirurg Pirz808 soll allein 14 Individven //3 expedirt haben. Die Colera rotete in Frisel und Nervenfieber aus, und erreichte eine solchen Ansteckungsgrad, daß auch 3 Dienstverrichtende Geistliche davon ergriffen wurden.
In unserer Umgegend, das ist in der Pfarr Zirklach St. Georgen Michelstetten, Predassel, Höflein und Kanker gab es nur einzelne leichte Colera ähnliche Fälle, die Patienten erhollten sich jedoch ohne ärztlicher Hielfe, und es ergaben sich keine Sterbfälle, auch diese leichten Anfälle scheinen sich verloren zu haben, und wir haben Hofung Gott werde uns vor dieser schrökbahren Krankheit verwahren.
In Kärenthen ist die Colera bis nun noch nicht [ausge]brochen, ebenso herrscht in Vellacher Sauerbrunne der beste Gesundheitszustand, deswegen billigen wir sehr Euren Entschluß über Völkermarkt809 und Vellach ins Krain zu kommen, und freuen uns unendlich Euch bald hier bey uns umarmen zu können. In Vellach giebt es heuer wenig Kurgäste, dacher viel Plaz und Unterkunft.
Sollte es sich in unserer Gegend verschlimern, so sehen wir uns in Vellach, trift Ihr uns dort nicht an
//ob levem robu// so ist es ein Zeichen, daß es bey uns noch wohl ergeth und Ihr dürft ohne Bedenken, weiter ins Krain zu uns komen.
//Na 2. str. ob levem robu// Die Reise über Cilli rathe ich Euch nicht an[,] weil an der Strasse gegen Cilli die Krankheit überall herrschen soll. Bei uns befinden wir uns Gott sey es gedankt alle wohl, wir wünschen sehr Euch beide recht bald gesunden //na 1. str. ob levem robu// hier zu sehn und in dieser frohen Erwartung, begrüßen wir Euch aufs herzlichste – eillet – weil auch in Grätz die Colera ausbrechen könnte. –––
Mit herzlichsten Kuß Dein treuer Jean
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