// Jožefinina pisava: Lebe wohl Laibach den \ 1827 //

Wien am 10t Dezember 1827.

Geliebte Josephine, theuerster Herr Fidelius!

 Dank, tausend Dank für die übersendeten verehrten Porträts und die scharmanten Briefchen. Dieses Vergnügen, diese Wonne die ich zu hause beim eröfnen der Schachtel empfand den Inhalt gewarend, kann ich unmöglich Euch schildern. Nicht fassen konnte ich mich vor Freude über das Glück das mir auf einmahl zu theil wurde,324 bald na[h]m ich Euer bald meiner schätzbaren Ältern werthe Ebenbielder in die Hand, und konnte nicht lang genug mein Auge daran weiden und es mit Küssen bedecken. Zwar bedurfte es nicht derselben um mich Euch versinlichen zu machen, den Eure Züge meine Geliebten, sind so tief, so unauslöschlich in meinen Innern eingeprägt und schweben mir so lebhaft vor meinen Augen, wie sie kein Mahler der Welt im Stande ist sie mir vorzuzeichnen.

Doch sind die Porträts für mich von größten Werth und sie gewären mir eine Seligkeit ohne gleichen wenn ich Abends für mich allein im Zimmer bin, und ich Euch vor mir hinstelle und die guten Ältern in die Mitte, o dan bin ich ganz etzückt, und träume mich nachhaus zu Euch Glücklichen, die Ihr mir durch solch ein Geschenk Eure große Liebe zu mir erkennen gebt.

Den Vatern finde ich sehr gut getroffen, es spricht sich deutlich seine Seelengüte darin aus; die gravitätische Haltung verbunden mit den ersten aber denoch so lieblichen Gesichtszügen, den freien hellen Blick lassen mich leicht meine vielgeliebte Mutter darin erkennen. Ich werde mir alle Mühe geben den Adamek325 zu erfragen um die gewünsche Verenderung daran machen zu lassen. //2

Herlich meisterhaft ist aber Dein Ebenbild mein Herzensfreund gemahlt, eine unvergleichlich sprechende Änlichkeit drückt sich in denselben aus, und so oft ich es ansehe glaube ich wirklich persönlich Dich vor Augen zu haben. Die hohe gewölbte Stirne, das sanfte Lächeln das sich um den Mund verbreitet, das freundlich sehende Auge, wirken dahin, Dich zum schönsten geistreichesten Mann zu machen, der im Stande ist das ausgezeichneste Frauenzimmer glücklich zu machen.

Dich meine werthe Schwester finde ich beiweitem nicht so brav getroffen, höchsten die Augen und der Mund könnten den Deinigen gleichen. Langus und Schmied haben vergebens sich bemüht Dich nur in etwas ähnlich zu mahlen, nun ist auch dem Dritten der Versuch mißlungen. Du bist zu schön, besitzt zu viel Reitze um sie durch einen Pinsel zeichnen zu können, ja selbst Raphaels Kunst wäre zu schwach um sie alle vereint darzustellen.

Die Anmerkung in Deinem Brief die Porträts nirgends zu vergessen hätte mich faßt kränken können, den wie könnte ich einen Gegenstand der von allem was ich habe und besitze für mich von höchsten Werth ist irgentwo zurücklassen. Um keinen Preis sind sie mir feil, nie sollen sie von meiner Seite kommen, stäts werden sie mir als Begleiter auf allen meinen Reisen dienen.

Auf meine wiederhohlten Bitten und Anfragen ob Ihr meinen Lieben im Frühjahr nach Wien kommen werdet, habe ich keine Antwort erhalten. Soll ich die Übersendung der Porträts vieleicht dahin deuten, daß sie mir stadt326 Euren Ankunft dienen sollen? Ich bitte nochmahls sich //3 darüber näher erklären zu wollen, den ich thue meine Anfrage nicht ohne Ursache.

Euch beide ihm327 Geiste umarmend gebleibe ich in Erwartung eines baldigen Schreibens mit ausgezeichneter Achtung.

Euer

 

Euch innigliebender

ValZeschko

 

Liebe Josephine ich bitte Dich mir durch schickliche Gelegenheit allerfals auch durch den Postwagen die 3 Wiener Ländler328 die ich mir selbst auf einen Bogen abgeschrieben habe und die Variationen von Giuliani die mir H. Wagner abgeschrieben hat und sich warscheinlich in Vewarung der Mutter befinden werden, übersenden zu wollen.

Inliegendes offenes Schreiben bitte den Vatern übergeben zu wollen.

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