Verehrte, Geliebte Schwester!
Um Dir einen Beweis zu geben, daß nicht allein Du fleißig in Beantwortung der Briefe bist, sondern das auch ich es sein kann, will ich Dir Deinen Schreiben von 16. dieses, das ich erst vorgestern erhielt schon mit den heutigen Posttag erwiedern.
Vor allen aber muß ich Dir liebe Josephine und Deinen schätztbaren H. Gemahl von Herzen alles Gute zu den neueintretenden Jahre wünschen. Der liebe Gott lasse Euch die Fülle seines Segens angedeihen, damit nichts als Glück und Heil bei Euch wohne. Er der Allmächtige erfreue Euch
in dem neuen Jahr durch einen Liebesengel der Euch noch fester, inniger und unzertrenlicher mit einander verknüpfen soll. O welche Freude wird es für mich sein, bei meiner Rückkunft, das Kind meiner Schwester an meine Brust zu drücken! Bewahret mir auch in Zukunft Eure Liebe und Treue wie bis nun, so wie die meinige zu Euch ewig nicht erlöschen wird.
Sehr leid that es mir von Dir vernommen zu haben, das Ihr schwerlich nach Wien kommen werdet, doch ich sehe die Wichtigkeit Deines angeführten Grundes ein, obwohl ich glaube das Euch die Wienerreise kein gar so enormes Geld kosten könnte, den es kömmt viel darauf an wie man es anstellt. Ich könnte Euch ein sehr schön eingerichtetes Monathzimmer samt Bedienung um den Betrag von 30 ƒ W.W. verschaffen. Indessen will ich Euch in dieser Hinsicht nichts zureden und überlasse es ganz Euren Gutdünken. Die Ursache warum ich wissen wollte ob Ihr die Herreise macht oder nicht, war, um darnach meinen fernern Aufenthalt richten zu können.
Ausnehmend Vergnügte mich die Nachtricht, daß Ihr Eure Wohnung wechselt, und ich freue mich ganz kindisch auf die Zeit wenn ich nachhause kommen werde, daß wir so schön vereint zusammen wohnen werden, //2 und ich Euch recht oft werde besuchen können. Sage dem Vater, ich lasse ihn die Hände küssen für den herlichen Gedanken die Thüre durchbrechen zu lassen.
Besonders lobenswerth ist es von Dir das Du den Benesch329 für Beihülfe fürs Piano Forte genommen hast, und Dich nun wieder von neuen anfängst darauf zu üben. Nie liebe Josephine vernachlässige die Musig, nun erst weiß ich wie sehr sie zu schätzen ist, den ich muß Dich versichern das ich meine angenehmsten Stunden bei der Guittare zubringe. Ich habe mir schon mehrere Notten beigeschaft und spiele viel schöne Stück.
Ich gedenke in einen Monath wenn ich mich in der Guittare besser werde eingeübt haben, Chakan
blasen zu lehrnen, da mein Lehrer auch in diesen Instrument Unterricht giebt.
Oft sehr oft betrachte ich Eure Porträts, und ich fühle die Wahrheit Deiner Worte, das mich der öftere Anblick der Züge meiner Ältern und der Eurigen mich von allen Bösen abhalten wird, aber auch eben so ganz gewieß zu allen Guten aneifern wird. Ich fühle mich am frohesten, wenn ich dieselben vor mir liegen sehe und meine Guittare in den Händen habe.
Ich danke Dir für die mitgetheilten Neuigkeit, wie auch für Deinen Neujahrs wünsch. Das Eisschleifen kömmt mir gar nicht in den Sinn, auch könnt ich es nicht thun, wenn ich’s auch wollte da noch kein Eis vorhanden ist. Um nicht die Post zu versäumen muß ich schlüssen. Dich und H. Fidelio umarmend küsse ich Euch beide oftmahls in Gedanken und gehaare in alle Liebe
Dein
ValZeschko
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