Brief No 3

Meine vielgeliebte, teure Schwester [et] Schwager!

Laibach am 17. May 1845. 

Seit den Schreiben aus Verona sind wir ohne Briefen von Euch, haben wohl durch Fr. Loschin [et] Andreas Malitsch erfahren das Ihr wohlbehalten in Insbruk angekommen und durch 3 Tage Euch angenehm aldort aufgehalten. Warum uns Josefine bei so langen Aufenthalt nicht auch mit einigen Zeilen erfreute ist uns auffallend, es scheint das Du etwas weniger schreiblustig selbst gegen Deine Angehörigen geworden bist, ich hoffe dafür als Entschädigung lange lange Briefe aus Freiburg von Euch meine Lieben zu erhalten, wiedrigenfals Verdruß und ewige Feidschaft! –––

Wir haben nun hier fast beständig trübe, regnerische, kalte Tage und der Wohnemonath1209 May scheint sich in einen Wintermonath umstaltet zu haben, wir heitzen noch und viele haben ein gleiches neuerlich wieder begonnen, soltet Ihr unsere Witerung theilen, so bedaure ich Euch recht sehr, den in diesem Falle würde ein großer Theil des Reisevergnügens entbehrt werden, den die schönste Landschaft bleibt ohne Sonne und Wärme öde und math, und in diesem Falle müssen Euch die großen Städte mit ihrer Pracht der Paläste [et] Theater, ihren Ku[n]stschätzen [et] Leutigen und wogenden Gedrä[n]ge zum theil Ersatz bitten, wozu Paris und London sicherlich am meisten geignet sind.

Ich schloß daher Schreiben an H. Bischof ein mit dem Ersuchen Euch solches nach der aufgegebenen Stadt nachzusenden, den meine Liebe meine Sehnsucht mich Euch mitzutheilen erlaubt es mir nicht erst auf Euren Bericht zu warten wohin wir Euch schreiben sollen. Ich glaube mich kaum zu irren das Ihr diese Zeilen in den Glanz und Kulminationspunkt der Welt (Paris) entfalten werdet, und bin imerhinein überzeugt das der Aufenthalt in dieser Stadt die schönste Periode Eurer Reise sein wird.       Wir sind insgesamt gesund, und hoffen ein gleiches von Euch, damit Euch der Gunst und die Freude in keiner Hinsicht getrübt werde. In Kaltenbrun wurde bei den letzten neuerlich großen Wasser die Anlagen bei der Brücke neuerdings überschwemt [et] versandet, was Mathia unserm Hergott sehr übel nahm, sonst ist in Kaltenbrun [et] der Stadt alles in bester Ordnung, sämtliches Dienspersonale läßt sich Euch empfehlen. //2

Was unsere Fabrikationen anbelangt so kan ich dir berichten, daß das letzte Wasser sehr schnel abgelaufen, sozwar1210 das wir schon Dienstag am 13.t dies wieder obwohl schwach zu arbeiten angefangen. H. Langer1211 habe ich beredet das er die Pfingstfeiertag dazu benützte den Mehaniker Johan nach Triest zu begleiten, was auch geschah. Alle bisherigen Nachrichten aus Banat gehen dahin, das wir heuer einen hohen Preis für Repsfra[c]t zu erwarten haben, den die nach fortwärende Kälte [et] Regen schaden der P[f]lanze in der Blüthezeit. Über D. Ziwanovitz wissen wir eigentlict nichts weiteres, und wohlen abwarten was die Zeit bringt. Galle meint solte er uns bei der Erntezeit schreiben das besagte Herrschaften uns stat Reps Weitzen geben wollen und es sonst Absendung des andern Repses nicht vorwärts gehen, so wäre es dan woll angezeigt persönlich hinabzugehen, welcher

Ansicht auch ich bin. Ziwanovitz schrieb uns unter 7. dies, und legte 2 Abschrieften seiner Abschlüsse mit den Herrschaften bei, aus welchen ersichtlich ist, das er mit jeder Herrschaft 1 Tausend Metzen kontrahirte,1212 und auch nur jeder f 2/m invorhinein1213 bezahlte, über die andern 2/m kontrahirten Mezten kann er uns kein Abschluszetel schicken, weil es seiner Angabe nach mit verschidenen Bauern geschah. ––––– Ferners bemerkt er das die Käufer schon jetzt gerne CMf 5 a 5 ½ pr Kübel geben und das solcher sehr wahrscheinlich ƒ 6 übersteigen dürfte, nachdem ein Joch heuer kaum 6–7 Metzen geben dürfte, während es sonst in mitelmässiger Arnte 20 Metzen abwirft. Er wünscht zu wissen wie hoch er sich in Preis bei Ankauf der noch übrigen 2/m Metzen einlassen kann. Galle glaubt das wir kaum viel Reps zu so hohen Preisen heuer werden kaufen können.

Für ein Briefpapier Satinirpresse wäre zu sorgen. Dem H. Fabriotti unsere herzlichen Grüsse, Fr. Luschin läst ihm sagen das Nina1214 gestern zum erstenmahl aufstand und noch sehr schwach sein. So wie wir hören sol sie in September heurathen.1215 Von meiner Nina folgt hier Einschluß nebst den innigen, wahrmen Umarmungen, Grüssen und Küssen Eures Bruders

Valentin

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