Brief No 2

Laibach am 25.t August 1846. 

Lieber Schwager!

Ich hoffe daß Du unser Schreiben in Wien erhalten hast, und glaube Euch nun gegenwärtig bereits im Bömmerlande, hoffentlich dürftet Ihr nun auch kühlere Witterung haben, wenigstens hier haben wir seit einigen Tagen theilweise Regen der die Temperatur bedeutend friescher machte.

Wir sind bis auf Paul Hermann der an Revma leidet alle gesund, glauben auch Euch wohlauf[,] begleiten Euch in Gedanken auf Eurer schönen Reise. Die großartigen Bäder böhmens so wie auch die Neustadt von Prag mit seinen weiten Plätzen werden Euch gewieß gefallen, doch dürfte eins der lieblichsten Bielder eurer jetzigen Reise das freundliche Dresden mit seinen anmuthigen Elbeufern [et] Umgebungen sein. Unterlasset nicht das Schlachtfeld [et] Friedhof in Leipzig zu betretten und sich solches erklären zu lassen. Ich glaube Ihr soltet vom Leipzig nicht direkto nach Berlin, sondern einen kleinen Abstecher nach Waimar, Coburg Erfurt [etc] machen, kleiner aber lieblichen Städchen, die durch eine herliche Landschaft verbunden sind und auch in historischer Hinsicht merkwürdig ist. Ich hoffe daß Ihr uns von Eurer Reise zeitweise mit angenehmen Berichten erfreuen werdete.

Bischof gedenkt Samstag den 29te dies abzureisen, da seine Angehörigen wünschen noch bei besserer Witerung die Hieherreise zu machen, und seine Wohnung auch bis auf den Zimmermahler hergestelt ist. Gestern sind Bischof bei 2 Halbstatin mit Holzreifen circa 2 Eimmer Tiroller ausgeronnen, ich tröstete ihm damit es auf ein Saufgelage in Abrechnung zu bringen. Bischof hat den Wagen des Carl Florian um ƒ 400 – gekauft, ich glaube daß es viel zu viel für diese Mießgeburt ist. //2

Das neue Repsmagazin ist bereits eingedeckt, und das Ganze bieldet nun von Außen einen geregelten Abschluß. Ich habe 60 Stück Trambäume a 4° 2′ aƒ 1.48 x erkauft für die Schütböden. Gegenwärtig wird am 8te Holländergebäude gearbeitet, die Anlage der Wasserleitung unter dem Kanal dürfte etwas schwierig sein.

Seybold1292 in Besce hat noch außer den 2493 Metzen Reps nichts wieter kaufen können, und hat davon bereits 1927 Metzen verladen. Da sein Einkunft so schlepend gehet haben wir ihm beauftragt die noch in Handen habende Kasse von ƒ 10/m zu Ankaunf von Reps zu den currenten Preis zu verwenden, daher er nun wahrscheinlich zu ƒ 12 ½ kaufen wird, er hat heuer zu lange mit dem Ankauft gezögert, da wir ihm doch im Anfang einen Preis limitirten wo er leicht unterkommen konte. Die H. Deutsch haben bereits 4700 Metzen Reps verladen in gewöhnliches Schief, der sich mit allen Spesen loco Fabrik auf ƒ 3.38 calculiren wird. Da uns Deutsch neuerdings zu Ankauf einer Partie von 4/m Metzen einladen um solche mitelst Dampfschief zu verladen, so haben wir Ihnen unter dieser Bedingung den neuerlichen Ankauf bewilliget, jedoch mit dem das Preis nicht über ƒ 5. CM pr Küpel sein darf. Diese Partie wird theuer als erstere kommen, da das frühere a ƒ 4.36 und ƒ 4.46 eingekauft wurde, alein da der Samme öhlreich ist glauben wir gut zu thun uns doch mehr mit Sammen zu versehen.

Von Müller noch immer keine weitere Anzeige für das neuerlich i[h]m in Auftrag gegebene Quantum. H. Schlesinger hat endlich außer den früher gekauften 2/m Metzen von der Herschaft Festetiz neuerdings 2/m Metzen erkauft die auf circa ƒ 12. – dort sich stellen werden. Da wir aus den bereits bis nun Gepresten ersehen, das heuer auch der Canisaner Samme gut 25 p Metzen giebt, so haben wir Schlesinger neuerlich beauftragt 4/m Metzen zu erkaufen bis zum Preis fon ƒ 12 ½ da uns in den Transport kosten jeder Metzen um 26 x billiger von dort als dem Banate zu stehen komt, mithin der Zente Öhl um ƒ 1.44 billiger, und gleichzeitig thuen wir durch Entziehung des Sammens den Canishaner erschwehren den Laibacher billige Preise machen zu können.           Ich hoffe das wir binnen 1 Wochen die Repsfuhren von Canisha erhalten werden, um dan kontievirend1293 arbeiten zu können, den jetzt haben wir nicht einen Tropfen Öhl am Lager.

Wären unsere Mehaniker nicht so langweilig wäre es sehr angezeigt die Ertlische Presse aufzustellen.

Ein Reisender des Hauses Lekitsch in Essek1294 versicherte uns daß die Hadern seit dem vorigen Jahr um 20 % gestiegen sind. In Entegensehung Eurer baldigen Berichte empfiehlt sich Euch mit inniger Bitte Euer Bruder

ValZeschko 

NB. In Kaltenbrun alles in besten Ordnung, nur gehet es mit den Arebeitern in algemeinen schwehr da alles zur Eisenbahn angagirt wird, es kommen Arnwerber selbst auf die Bauplätze.

//3, 4 //Nina Jožefini//

Liebe Pepi!

Schon mit Sehnsucht warte ich auf Bericht von Euch, Du unterhälst Dich gewiß recht, wie kann es anders seyn? Denke öfter an mich und genieße auch für mich; ich werde schwerlich bald das lustige Wien mit seinen treuherzigen Bewohnern seh’n, bis die Kindern größer sind um ohne Sorgen profiliren zu können; schreibe mir alles wo Du warst u wie es Dir immer geht; jede Zeile von Euch macht uns viel Vergnügen; auch Fidelis soll sich ein bischen mehr an’s Schreiben machen als auf den letzten Reise.

Frau v G.1295 erzählte mir zwar eine Menge von Roitsch aber so unter einander daß ich zum Schluß doch nichts wußte, es muß sehr unterhaltend dort gewesen seyn; wenn die Eisenbahn fertig ist, so wollen wir hin spazieren fahren; der Bahnhof 1te Classe ist nun bestimmt am Ende unsers Feldes, vielleicht läßt sich mit der Zeit wieder ein Profit machen. //5

Sonntag lernte ich die junge Malitsch kennen sie schient mir ein lieber Schatz zu seyn, die alte Frau ging ihr zu lieb sogar in’s Coliseum u blieb bis 9 Uhr[,] sie soll ganz vernarrt in sie seyn, sonst kommt sie mir vor, sie sind auf paar Tage nach Triest.

Von der Kiker1296 ist ein Brief an Dich gekommen worin sie Dir berichtet daß ihr Sohn seine juridische Zeit mit den besten Erfolg beendet hat; er tritt als Praktikant bey der kommerzer Kuentur1297 in Triest ein, bereitet sich aber gleichzeitig zu den den Rigoroßen und Doktorat vor; er wird bey Fontana wohnen u die Kost haben; sie ersuht sich ihm Fabrik zu zeigen, die ihn sehr interessirt. Von der Wagner schreibt sie daß sie in Dobbel Baad1298 so viel besuch hat, daß sie oft nicht zu Athme kömmt; er soll die allgemeine Achtung u Verehrung besitzten[,] so wie Kiker sagt wäre den Steyermärker sein Verlust unersetzlich;1299 das Gericht vorb[e]reitet sich daß er als Hofrath nach Laibach kömmt; freue Dich des Lebens. Meinen Vater geht es wieder beßer jedoch noch nicht ganz gut, die übrigen sind alle gesund u küßen Euch auf’s herzlichste wie es im Geiste von Herzen Gut

Deine

an Dich oft denkende

N. 

Rautner sammt Mutter

u den Kindern geht auf 10 Tage nach Klagenfurt.

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