Laibach am 19. Juny 1847. 

Lieber, schätzbarer Schwager & Schwester Josefine! 

Nach einen ein monathlichen Stilschweigen habt Ihr endlich heute unsere Besorgniß [et] Unruhe über Euer sein oder nichtsein durch Eure Zustrift von Requaro gehoben, und Eure Entschuldigung das die Naturschöntheiten der Schweitz Euch verstummen machten ist nicht am Platz, ja ich muß Euch offen gestehen, daß es sehr, sehr ungerecht von Euch war uns einer derartigen qualvollen Ungewießheit preis zu geben, vorzüglich hätte ich von der Liebe Josefinens erwartet, einige Worte aus dem Alpenland zu erhalten. Es würde genügt haben: Genf oder Bern etc! Wir sind am ..te gesund angelangt. Adio. –– Nun aber ein ganzen Monath keine Silbe, täglich wurde ich von den Bekanten nach Euren Briefen befragt, mehrere räthen mir schon letzterer Zeit mich das Postamt oder Polizai in Mailand oder Genf brieflich mit Erkundigung nach Euch zu verwenden, was ich doch bis auf Ende M. mir vorbehalten wolte. Zu allen Überfluß erzählte Rossmann1354 bei seiner Rückunft aus Fiume, daß Parovitsch ihm dort gesagt habe H. Terpinz hätte der Schlag in Mailand getroffen. Nun wirst Du unsere Angst um so begreiflicher finden, aber jetzt sei alles vergessen, nachdem wir die Gewiesheit haben daß Ihr gesund u wohlauf seid. Ihr schreibt uns zwar nicht wan Ihr zurück komt, doch hoffe ich solte es bis Ende dieses geschehen, Ihr seit ja wohl schon lange genug abwesend, stat Eures Briefes glaubt ich wirklich jeden Tag Eure Ankunft hier, oder verlohren gegangener Briefe, anders konte ich mir Euer Stilschweigen nicht erklähren. –– H. Burkhard ist bereits schon lange rückgekehrt, Lenard auch vor 3 Tagen, H. Ill und Brilmayr sind über Wien nach ihrer Heimath vorige Woche abgereist.           In Kaltenbrun ist alles gesund und in bester Ordnung, Getreide stehen sehr gut, Heu dürfte es hinlänglich geben, Sartori läßt durch einige Zeit schon in Deiner Mühle Kukurutz mahlen, und wil noch immer die Mühle in Pacht nehmen.        H. Bischof samt Familie ist auch gesund, und gegenwärtig in großer Verlegenheit wegen der Erziehung der Kinder, nur nachdem er keine Arbeiter in Thiergarten hat, fleißig beim Traktoir [et] den Kegelbahn in Josefsthal, und spricht waker der Fabrikskasse zu. –– //2

Paul Herrman ist nun gesund, so wie wir Alle groß [et] klein [et] Familie Galle. In meiner Wohnung ist noch nichts vorgenohmen worden, sämtliche Wiesen wurden von mir bereits diese Woche abgemäht, allein heute zum Schluß ein großer Theil des bereits drockenen Heues den ganzen Tag fleißig mit Regen benetzt. Unser Gouvern[e]ur ist als Kanzler nach Wien ernannt, hat aber weing Lust dahin zu gehen, da er um ƒ 4/m zu kurz kömt.1355 In der Fabrik gehet es in gewöhnlicher Ordnung vorwärts, unser Vorath von Öhl und Samme wird uns guten Nutzen bringen und die Wunde von Schlesinger vernarben helfen. Wir verkaufen heute hier das raf. Repsöhl mit ƒ 23 ½ ohne Faß z. transito, dürfte jedoch noch höher gehen, nachdem die Wienerrafiners bereits dafür ƒ 25 o 26 verlangen, in letzten Pestermarkt rohes Öhl mit ƒ 21 a 22 abgeschlossen wurde, und den Kübel Repsamme bereits mit ƒ 9 a 10 CM bezahlt wurde. Für alten Sammen wird ƒ 12 p. Kübel gefordert, und eine der neuen Ernte ist noch weit weniger ausgefallen, als man erwartet hat, die meisten erhalten nicht das was sie zum Anbaue bedürfen. Seybold wird nathürlich auch keinen Sammen bekommen für seine Kaparirung,1356 glaubt jedoch durch die Prämienzahlung und einen Nutzen vom ƒ 2500CM zu verschaffen. Schlesinger ließ uns durch den Adwokaten 50 % anbiethen, jährlich mit ƒ 400.

Abzahlung was wir angenohmen haben. Wir haben zu einer Probe neuerlich 50 Star Seesamm in Triest durch Hell erkaufen lassen aƒ 11 – Star, und haben 100 Staar direkte aus Alexandrien bestelt, um in Größern Versuche zu machen, um wo möglich auf ein oder die andere Art unsere Pressen zu beschäftigen, da für Reps k[e]ine Aussicht ist, auch haben wir etwas Hanf gekauft. Bei Canischa sol noch etwas weniges Reps gewahst werden, haben bereits an Strasser geschribe[n,] kann uns jedoch noch keine Preise bestimmen, und wird nächstens selbst nach Laibach kommen und persönlich diesfals Rücksp[r]ache halten.

Um die Post nich zu versäumen, muß ich schließen. Wir haben seit baar Wochen kühle Witterung ziemlich Regen, es wäre wünschenwerth wahrme schöne Tage. Mehl und sämtliche Lebensmiethel steigen von Woche zu Woche hier, wäre[n]d an andern Orten die Preise im Sinken sind.

Von Galle, Lenard, Bischof, Costa, Fianter, Pozitek, Herman etc. alle schöne, von mir viele viele herzliche Grüße u[nd] Küsse mit aler Liebe

Bruder Valentin

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