Laibach am 13. Juny 1856. 

Schätzbarester Herr Schwager!

Im Nachhange meines gestrigen Schreibens habe Dir noch mitzutheilen, daß kürzlich H. Glanznik1388 mir mittheilte, daß das Arar beabsichtigt eine Mahlmühle zu pachten, um in eigener Regie die Proviant Mahleray zu nehmen, daher er die Anfrage stelt ob Du geneigt wärest selbe zu diesen Entzwecke zu verpachten. Wie nathürlich kante ich ihm nichts Bestimtes sagen, bemerkte jedoch daß wie ich glaube Du mit Ferlinz nur noch auf ½ Jahr gebunden bist und bei guten Anboth wahrscheinlich dem Arar nach den Vorzug geben würdest. Ferlinz hat letzterer Zeit sehr wenig zu thun, hat bereits schon zweimahl zu 14 Tag ganz stil mit der Mühle gestanden, sein Hauptverdienst ist die Brettersäge, die Du dan in eigene Regie übernehmen köntest. Auch die beiden untern Mühlen links & reht an Ufer haben sehr wenig zu thun. ––––

Leider muß ich Dir auch noch bekant geben, daß unsere Vermuthung das der vorjährig entstandene Wassertumpf1389 beim Holzfabrik sich nunmehr schon ganz verschüttet hätte, sich nicht erwahrt, ich habe mit eigenen Augen mich überzeugt heute, daß die Ausströmmung des Wassers unter dem Wehrkasten noch eben so heftig wen nicht größer als im verflossenen Jahr ist. Häct die Trockene1390 an so haben wir in 3 a 6 Tag kein Wasser im Gefluder mehr. Was ist zu thun? //2

Das Bade oder Schweitzerhaus1391 nahet seiner Vollendung nur finde ich die Anlage wen es fürs baden bestimt sein soll nicht zweckmässig, da man den Blicken der Leute ausgesetzt ist. Ich hätte das Paickische Hauschen samt den jetzigen Gang auf 4 Pilloten ins Wasser gestelt und es mit einen Steg mit dem Ufer verbunden, den Untern Raum mit Fußboden und Seitenablattung1392 versehen, Gang & Häuschen hätten die Decke gebieldet und derart einen sehr angenehmes Badekammer geschlossen erzielt, das Obere Zimmer für aus & anziehen, vom Gang oder Zimmer eine Stiege in den fließenden Badbasain.1393

Ich hoffe in Euren nächsten Brief die Anzeige Eurer Ankunft alhier bereits zu erhalten. Mit Gruß & Kuß

ValZeschko

Soeben entnehmen aus Stametz seinen augenblicklich angekommen[en] Brief Deine 2te entnohmene Cassa, woraus ich schließe, daß Du jedenfals einen Ankauf für Deinen Kuhstahl gemacht hast. Die Regirung solte für derlei ohnehin mit Geldopfern verbundene Ankaufe freie Fahrt auf der Eisenbahn bewilligen, um die Einführung fremder wen möglich besser Zucht zu erleichtern.

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