Liebster Herr Schwigersohn!

Laibach den 17t May 836.

Ich hofe daß Sie samt der lieben Pepine die glücklich[e] Reise naher Wien werden zurück gelt haben. ––– Angeschlossen folget daß Rezipise von abgesendeten Reisekufer, wofür Franco674 5 ƒ 7 x bezahlt habe. –––

Heinte würde ich gefo[r]dert zum Wagner-Meister bey St. Florian \ Dieser zeigte mir menge gebrechen an dem Wagen \ wenn eins gemacht werden solte \ so ruft es auch daß andere nach sich \

ich habe mich zimlich geweigert vieles neues dabey machen zulassen \ allein muste mich doch überzeigt fünden, daß meiste nach Modernen Arth Herr//2stellen zulassen, weillen der Wagen gutte federn hatt welche auch bey gelegenheit durch dem Schmid Bayer etwas nachgebiger gerichtet werden könen \ um daß Stossen zu –– (D)ie Reder werden um etwas weniges Niederer werden \ die Spach675 bleiben die alten um daß, unter denen EisenReifen wirdt zum theill umgemacht. (D)er Wagner hatte bilige Kosten für alles und Jedes angesagt nemlich nur 18 ƒ – ich habe darauf zwahr nur 15 ƒ Versprochen \ man wirdt mit ihme bielig verfahren. –– (D)an wirdt daß alte Eisen beyn Schmid meistens Verwendet und der Wagen wirdt noch lange gutte Dinste auf dem Inpertinten676 laibacher Pflaster laisten könen. //3

Naher Kaltenbrun habe 4 teigsel677 Wagen spanketten bey Supantschitsch nemen lassen \ samt einer flachen Schienen für die Heftung der Mauer stein, bey der Einfahrt. ––

Heinte kam H. Florian Senior678 und brachte mir Empfellung von H. Vatern,679 wegen bewu[s] ten befrieden mich zuverwenden, weillen ihme sehr viel daran gelegen ist, ihme in der Leder-Fabrik zuerhalten \ Hierzu wirdt der Pacha oder Jagsh der tauglichster Helfer sein könen \ (D)ieser könent die ordentliche wege eine Vorspan von 50 bis 60 ƒ ist hier[z]u auch bilieget worden –– somit hofen wir zum Ziel zu gelangen. Nach Eierer680 abfahrt wahr es bis gegen 12 Uhr zimlich schöne, aber um

12 Uhr hatt es gedonert eine //4 kurze zeith stark geregnet \ dan wieder um ein Uhr Sohnen geschinen und au[c]h habn die Sonefünsternüß um 4 Uhr beobachtet, welche etwa ein ¼tel Fünsternüß von oben sich abwerts gezeigt hatte.

Gestern glaubte ich würd der H. v Herman aus Adelsberg kömmen und bin ihme bis zum Skander681 entgegen gefahren \ allein jenner ist gekommen weillen seine geehrte Gattin ni[c]ht zu Hause ist. Alda habe ni[c]ht Skander angetrofen sondern dem Würth Schwarer welcher bey der Lepushit[z]h und Cassino682 wahr \ er hatt alles auf 6 Jahre in Bestand genohmen und wirdt sich mit einer bejahrten Frau _{//vrinek s strani//} aus Triest gewesen Kafesiderin wahrscheinlich Verehelichen.

Ich küsse Sie be[i]de sehr herzlich und gewertige baldige Nachrichten aufrichtigster

Franz Zeschko