Thurn unter Neuburg am 19. März
‘839.
Mein geliebter Fidelis!
Der Erhalt Deines lieben Schreibens von 5 März d. J., hat uns alle recht sehr erfreut, weil wir aus denselben Euer Wohlbefinden, und alle Euere irdisch möglichen Genüße im Paradiese Italiens entnahmen. Wir errinnern uns wohl recht oft an Euch unsere Geliebten, besonders aber errinerten wir uns heute zu Mittag im fröhlichen Kreise unserer Angehörigen, an Deine geliebte gute Josephine, unsere Hochgeschätzte Freundin! zu welcher Wohlergehn, wir mit schaumvollen Gläsern, wiederhollte Troste brachten; von mir und meiner Pepina folgen an sie, die inigsten herzlichsten Wünsche. –––
Wir beide samt unserer kleinen Familie befinden uns wohl, obwohl wir wegen //2 den heuer hier so lange anhaltenden Winter, noch immer aufs Zimer beschränckt sind –– ; gestern fiel hier wieder Spann hohen Schnee, durch welchen wir wieder bei Gartenarbeiten für eine Woche zurück gesezt wurden.
Im Krainburg, hat sich der Scharlach im Dr. Schrey’schen[,] v. Kalkerischen und Schemerlischen Hause eingenistet, 6 Kinder, welche sich jedoch schon am Wege der Beffreung befinden, erkrankten daran; auch herrscht dort das Nervenfieber. Wir hoffen Euch bis 24 April wohl schon rückgekehrt hier begrüßen zu können, am 25 wollen wir zusamen den Hornvieh und Pferde Markt Deiner Geburtsstadt besuchen – die Krainburger haben das Privilegium zur jährlichen Abhaltung von 5.
Viehmärkten bereits erhalten, und müssen sie dafür über 300 ƒ Taxen bezahlen. //3
Die Getreidpreise sind bedeutend gefallen, ich mußte meinen Weitzen den Metzen a 3 ƒ 36 x verkaufen, dagegen aber, sind die Viehfutterpreise sehr gestiegen, so wird das Stroh zu 50 x und das Heu zu 1 ƒ 15 x per Zenten verkauft.
Mit meinem Holzverkaufe geth es schlecht, mit der Jägerey ebenso, den vor einer Woche wurden aus der Kankren besten Rehrevier 2 Rehe gestohlen, der Thäter ist bekannt, und muß sammt den Erkäufer Fuchs in Kanker bestraft werden; mehrers mündlich ––– Wir grußen und küßen Euch recht herrzlich, mit dem Wunsche daß Ihr wir uns bald und gesund wieder sehn würden, mit inigster Liebe und Freundschaft
Dein Freund und Vetter
JNepomuk
//4 //Jožefa Urbančič Jožefini//
Geliebte Josephine!
am 19. März 839
Zu Deinem Nahmenstage nehme in fernen Lande die innigsten und besten Wünsche für Dein Wohl – Gott führe Euch meine Theuren recht bald gesund und glücklich in die Arme Eurer Freunde, die es sehr sehnlich wünschen. ––
Meine lieben Kinder die sich jetzt Gott Lob wohl befinden küßen Dich herzlich – sie sprechen täglich von Dir, ob sie bald sie gute liebe Tante sehen werden. –
Wen es Dir möglich ist geliebte Josephine! erfreue mich mit ein paar Zeilen. – (S)chreibe mir auch wann Ihr rückehren und welche Städte Ihr noch besuchen werdet.
Lebe Du und Dein guter Fidelis recht wohl und glücklich, trahtet recht bald in die Haimath zu kommen den seit Eurer Abreise ist uns die Zeit unendlich lang. ––
Denke so oft an mich als an Dich denkt Deine treue Dich herzlich liebende Freundin
Josephine Urbantschitsch
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